Sicher, über die Frage, was die Westernreitweise von der sogenannte englischen Reitweise unterscheidet, kann man lang und breit diskutieren und eine eindeutige Unterscheidung wird es wohl nie geben...
...trotzdem hier ein kleiner Versuch einer Gegenüberstellung.
Westernreitweise
Die Westernreitweise ist eine Arbeitsreitweise. Als solche ist sie weniger reglementiert – was funktioniert, gilt als richtig. Vor allem in der Westernreiterei kalifornischer Prägung lassen sich noch die Wurzeln aus der europäischen (vor allem iberischen) klassischen Dressur erkennen. Die dem modernen (Sport-)Westernreiten zugrundeliegende texanische Reitweise ist mehr vom Cowboy-Alltag geprägt. Grundsätzlich wird von Westernpferden wie in den meisten Arbeitsreitweisen viel selbständiges Arbeiten und unkompliziertes Handling erwartet.
Traditionelle deutsche Reitweise
Die in deutsche Ställen übliche Reitweise wird von Westernreitern oft auch als „english“ bezeichnet – könnte aber deutscher kaum sein. Ihre Wurzeln liegen sowohl in der klassischen Dressur, mehr noch jedoch in der Militärisch geprägten Reiterei. Ihr Reglement fußt auf der Heeresdienstverordnung (HDV 12) von 1912. Bei militärisch ausgebildeten Pferden ist der Reiter auf ständige Reaktionsbereitschaft und prompten Gehorsam des Pferdes angewiesen. Oft überraschen Westernpferde „Englisch“reiter mit ihrer Eigeninitiative – aber auch mit ihrer Gelassenheit.